Selbstmeisterschaft!?

Der Selbstwert auf der untersten Skala, dafür der Stolz ganz oben. Kennt Ihr das?

Oft wird Stolz sogar für Selbstwert gehalten; eine schwerwiegende Illusion.
Aus der Sicht dieser beiden Irrtümer GLAUBEN Menschen dann ganz starr, fest und überzeugt, der Meister Ihres Lebens zu sein.
Aus der Sicht der Yogischen Tugend der Korrekten Wahrnehmung ist das eine gefährliche, explosive Illusion. Sie muss zu Fehldenken, Fehlfühlen und anschließendem Fehlverhalten führen mit den daran anschließenden Wirkungen führen.
Zur Klärung: Die Bezeichnung „Fehl“ ist keine Wertung sondern meint „ nicht den Göttlichen Gesetzen entsprechend“.
Wird so ein Fehlverhalten gelebt passiert folgendes:
Im Menschen selbst:
Es bringt den Menschen weg von seiner Seele und führt in den Glauben daran, dass das was wir Denken und Fühlen die „Wahrheit“ sei. Wir identifizieren uns damit und erkennen im Lauf der Jahre die Wahrheit dessen, worum es im Leben geht immer weniger.

Wir entfremden uns von uns selbst.

Diese Entfremdung führt irgendwann  zu Lebenskrisen, aus denen wir uns mühsam und mehr oder minder erfolgreich irgendwie wieder zusammenklauben müssen.
Kennen wir alle.
Vielleicht lernen wir daraus, vielleicht stehen wir das aber auch nur durch und tun weiter wie bisher, nur härter und frustrierter und unglücklicher.
Die Zeit und damit unser Leben vergehen und eines Tages kommt unweigerlich die Frage:
Wer bin ich und wozu das alles?
Im Leben anderer Wesen, die gleichzeitig mit uns leben:
Auf diesem langen Weg schaden wir anderen, manchen tun wir Gutes, säen Karma, das wir den göttlichen Gesetzen entsprechend wieder ernten müssen.

Wozu also an Selbstmeisterschaft arbeiten, wer braucht das schon?

Definieren wir es erstmal:
Selbstmeisterschaft = die Fähigkeit eines Individuums, die eigenen Gedanken, Emotionen, Handlungen und Verhaltensweisen zu kontrollieren und bewusst zu steuern. 

Folge: Durch Selbstmeisterschaft wird inneres Gleichgewicht entstehen.

Inneres Gleichgewicht (Harmonie) ist eine natürliche göttliche Eigenschaft; interessanterweise ist der gesamte Mensch und auch das Tier auf Harmonie aufgebaut und man nennt das Homöostase.
Unser Körper Geist Seele System versucht ständig Homöostase anzustreben und aufrechtzuerhalten. Geht das nicht, wird das System krank. Entweder am Körper, am Geist oder gar der Seele. Komisch, dass darüber nichts gesprochen oder gelehrt wird. Es bleibt dem Leser überlassen draufzukommen, warum wir nichts über Selbstheilung lernen.

Selbstmeisterschaft ist, wenn das Bewusstsein weit und klar und der Mensch in der Lage ist, Selbstdisziplin zu üben und in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben.
Selbstmeisterschaft ist eng mit Selbstbewusstsein, emotionaler Intelligenz und persönlicher Entwicklung verbunden und das vermutlich begehrenswerteste Soft Skill überhaupt; man muss sich sogar fragen, ob es nicht Sinn des Lebens ist.

Elemente der Selbstmeisterschaft

1. Selbstbewusstsein:

   – Erkennen und Verstehen der eigenen Gedanken und Gefühle.

   – Reflexion über persönliche Werte und Ziele.

2. Selbstregulation:

   – Kontrolle über impulsive Reaktionen und negative Emotionen.

   – Entwicklung von Resilienz und Stressbewältigungstechniken.

3. Motivation:

   – Innere Antriebskraft zur Verfolgung langfristiger Ziele.

   – Entwicklung einer positiven Einstellung und Optimismus.

4. Empathie:

   – Fähigkeit, die Gefühle und Perspektiven anderer zu verstehen und zu respektieren.

   – Förderung von Mitgefühl und sozialer Verbundenheit.

5. Soziale Fähigkeiten:

   – Effektive Kommunikation und Konfliktlösung.

   – Aufbau und Pflege positiver Beziehungen.

Historische Wurzeln der Selbstmeisterschaft

Die Menschheit beschäftigt sich seit Jahrtausenden mit dem Konzept der Selbstmeisterschaft, wobei verschiedene Kulturen und Philosophien unterschiedliche Ansätze und Praktiken entwickelt haben.

Antike Philosophie

1. Griechische Philosophie:

   – Sokrates, Platon und Aristoteles betonten die Bedeutung von Selbstkenntnis und Tugend als Weg zur Selbstmeisterschaft. 

Platon sprach von der Beherrschung der Leidenschaften durch die Vernunft.

2. Stoizismus:

   – Philosophen wie Epiktet, Seneca und Marc Aurel lehrten die Bedeutung der Selbstkontrolle und Gelassenheit angesichts von Widrigkeiten. 

Die Stoiker betonten die Kontrolle über das eigene Innenleben als Schlüssel zum Glück.

Östliche Traditionen

1. Buddhismus:

   – Der Buddhismus betont die Bedeutung der Achtsamkeit, Meditation und des Achtfachen Pfades zur Erlangung von Erleuchtung und innerem Frieden. Siddhartha Gautama( der Buddha) lehrte, dass die Überwindung von Begierden und Anhaftungen zur Befreiung vom Leiden führt.

2. Hinduismus:

   Yoga und andere spirituelle Praktiken zielen darauf ab, den Geist zu disziplinieren und das Selbst zu verwirklichen. 

Die Bhagavad Gita spricht von der Bedeutung der Selbstkontrolle und der Hingabe an höhere Prinzipien.

3. Daoismus:

   – Im Daoismus wird die Harmonie mit dem Dao (dem Weg) betont. 

Laozi und Zhuangzi lehrten die Bedeutung der Gelassenheit und des natürlichen Flusses des Lebens.

Moderne Ansätze

In der modernen Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung wird Selbstmeisterschaft als zentraler Aspekt des Wohlbefindens und Erfolgs betrachtet.
Ansätze wie Positive Psychologie, Achtsamkeitstraining und kognitive Verhaltenstherapie (CBT) bieten Werkzeuge und Techniken zur Verbesserung der Selbstkontrolle und emotionalen Intelligenz.

Warum beschäftigt sich die Menschheit damit?

1. Streben nach Glück und Erfüllung:

   Selbstmeisterschaft führt zu einem tieferen Verständnis des eigenen Selbst und fördert das persönliche Wachstum und die Zufriedenheit.

2. Bewältigung von Herausforderungen:

   – Die Fähigkeit, Emotionen und Reaktionen zu kontrollieren, hilft, Stress, Konflikte und Widrigkeiten effektiver zu bewältigen.

3. Gesellschaftliche Harmonie:

   – Selbstmeisterschaft trägt zu besseren zwischenmenschlichen Beziehungen und einem harmonischeren Zusammenleben bei.

4. Spirituelle Entwicklung:

   – Viele spirituelle Traditionen sehen Selbstmeisterschaft als notwendigen Schritt zur Erleuchtung oder Einheit mit dem Göttlichen.

Wie ersichtlich ist Selbstmeisterschaft ist ein zeitloses Konzept, das über Kulturen und Epochen hinweg und heute mehr denn je von großer Bedeutung ist. 

Es ermöglicht Menschen, ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen und sich in einer komplexen Welt besser zurechtzufinden.

Selbstmeisterschaft und Yoga

Selbstmeisterschaft im Yoga ist ein fortgeschrittener Zustand, bei dem ein Individuum durch kontinuierliche Praxis und Selbstdisziplin ein tiefes Verständnis und eine Kontrolle über Körper, Geist und Seele erlangt. 

Dieser Zustand kann durch die Integration verschiedener yogischer Praktiken erreicht werden:

1. Asanas (Körperhaltungen): Regelmäßige Praxis von Asanas hilft, den Körper zu stärken und zu flexibilisieren. Es fördert auch das Bewusstsein für den eigenen Körper und hilft, Blockaden zu lösen, die den Energiefluss behindern.

2. Pranayama (Atemübungen): Atemkontrolle ist wesentlich, um den Geist zu beruhigen und die Lebensenergie (Prana) zu regulieren. 

Durch Techniken wie Nadi Shodhana (Wechselatmung) und Kapalabhati (Feueratmung) kann man die Konzentration und das innere Gleichgewicht fördern.

3. Meditation: Meditationstechniken oder die Konzentration auf ein Mantra (z.B. „Om„) helfen, den Geist zu beruhigen und Achtsamkeit zu entwickeln. 

Dies führt zu tieferem inneren Frieden und Einsicht in die eigene Natur.

4.Yamas und Niyamas (ethische und persönliche Disziplinen): 

Diese Verhaltensregeln und Selbstdisziplinen sind die ersten beiden Glieder des achtgliedrigen Pfades von Patanjali. 

Sie umfassen Prinzipien wie Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Satya (Wahrhaftigkeit), Saucha (Reinheit) und Santosha (Zufriedenheit). 

Durch das Praktizieren dieser Prinzipien wird das Verhalten und die Denkweise gereinigt.

5.Dhyana (tiefe Meditation): 

Fortgeschrittene Meditation, bei der der Meditierende tief in den Zustand der Kontemplation und des Einsseins mit dem Objekt der Meditation eintritt. Dies fördert die innere Klarheit und spirituelle Erkenntnis.

6. Samadhi (Erleuchtung): 

Der letzte Schritt im achtgliedrigen Pfad, bei dem der Praktizierende einen Zustand des vollkommenen Friedens und der Einheit mit dem Universum erreicht. 

Dies ist der höchste Zustand der Selbstmeisterschaft, in dem das Ego überwunden und wahre Weisheit erlangt wird.

7.Selbststudium und Reflexion: 

Svadhyaya, das Studium der heiligen Schriften und die Selbstreflexion, ist ein wichtiger Teil des Yoga. 

Dies beinhaltet das Lesen und Verstehen von Texten wie den Yoga Sutras, der Bhagavad Gita und anderen spirituellen Schriften, sowie das kontinuierliche Reflektieren über die eigene Praxis und Entwicklung.

Wir begleiten Dich auf Deinem Weg als Wissende, die seit 30 Jahren praktizieren.
Wir begleiten Dich gerne auf deinem Weg der Selbsterkenntnis und Selbstverbesserung, den wir selbst täglich gehen.
Wir sind da.

 

Institut für Energiearbeit, www.energie-institut.com
Jana Thann
Claudia Dieckmann und die österreichische Gruppe der Lehrer.